Jahresbericht 2018

Bericht des Fachberaters für Imkerei

2018 aus imkerlicher Sicht landesweit ein wohl er mageres Honigjahr, was nicht erwartet wurde. War der Winter 2017-2018 doch von relativ viel Schnee geprägt, sodass wir Imker doch auf ein gute bis sehr gutes Waldhonigjahr hoffen konnten.

Die Volksentwicklung ging gerade im Frühjahr sehr zügig vonstatten und viele Bienenvölker sind förmlich explodiert, sodass Mittelwände fast in Rekordzeiten ausgebaut wurden und die Honigaufsätze sich langsam füllten. Doch mit Ende der Frühjahrsblüte war auch in den meisten Landesteilen das Ende des Trachtjahres eingetreten. Durch die extremen Wetterlagen zuerst kühl und regnerisch und dann die extremen Hitzewellen ist die Waldtracht komplett ausgefallen. Dass es landesweit keinen Waldhonig in signifikanten Mengen gab war wohl noch nie in diesem Maße der Fall. Einzig die doch recht gut verlaufene Alpenrosenblüte konnte das Honigjahr noch etwas retten. Wir haben in einigen Landesteilen totale Missernten und in anderen Landesteilen wieder sehr gute Erträge einfahren können, sprich im Landesdurchschnitt sicherlich ein Jahr im unteren Durchschnitt.

Leider mussten wir im Jahr 2018 auch wieder einige Fälle von Amerikanischer Faulbrut im Land verzeichnen, was allerdings durch den raschen Einsatz und die Mitarbeit vor allem unserer Gesundheitswarte relativ schnell bewältigt werden konnten. Ihnen gebührt ein großer Dank. Ein Dank den sie oftmals in der Imkerschaft nicht in dieser Form erhalten.

Doch eines muss auch klar sein, alle arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen um die Bienen und die Imkerei in Südtirol zu unterstützen. Leider musste ich dabei auch feststellen, dass es auch Imker gibt die immer und überall etwas auszusetzen haben, sich selbst aber nicht entsprechend einbringen. Kritik ist ein wichtiges Instrument des Fortschrittes, auch in der Imkerei, aber sie sollte sachlich geführt und mit allen Fakten belegt sein und nicht nur mit jenen die eines selbst gerade in den Kram passen. Reine Vermutungen gepaart mit strikten Behauptungen bringen niemanden etwas.

Es gab imkerlich betrachtet sicherlich viele Höhen und Tiefen im Jahreslauf, so hat sich auch das Jahr des Landeswanderlehrers gezeigt.

Das Arbeitsjahr 2018 ging bereits arbeitsintensiv an, galt es doch die bereits Ende 2017 begonnen Varroa-Flyer zum Film in die Endphase zu bringen. Zu korrigieren und immer wieder auf ihre Benützungsfähigkeit zu prüfen. In zahllosen Stunden wurde diese immer wieder umgeschrieben, Grafiken ausgetauscht und Bilder verbessert. Bis wir schließlich in den ersten Wochen des Jahres 2018 diese für den Druck freigeben konnten. Gerade in der Endphase solcher Projekte ist es immer etwas hektisch.

Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich auch die Entscheidung für 2018 bereits nach 2 Jahren wieder eine Honigbewertung auszuschreiben und abzuhalten. Dafür liefen bereits im März sämtliche Arbeiten und Planungen an. Räumlichkeiten, Labortermine, Kostenberechnungen sowie die Buchung des Referenten. Sicherlich bedingt durch das schlechte Honigjahr haben sich „nur“ 100 Imker unseres Landes daran beteiligt, allerdings mit einem noch nie dagewesenen Erfolg. Alle Parameter zeigten auf Gold bei unserer Qualität.

Erstmals wurde auch die korrekte Etikettierung mit in das Punktesystem aufgenommen. Gerade im ersten Moment hat das doch einige vielleicht auch abgeschreckt, allerdings die Rückmeldungen und vor allem die Beratungsanfragen in diesem Zusammenhang sind sprunghaft nach oben gegangen. Die Sinnhaftigkeit war dadurch schon gegeben.

Ein Wehrmutstropfen war aber die freiwillige Angabe der Sortenbezeichnung. Hierbei müssen wir in Zukunft noch Nacharbeiten und uns verbessern. So haben 70% der Imker welche eine Sortenangabe Indikativ angegeben haben diese falsch angegeben. Hier werden wir in Zukunft in der Beratung verstärkt Aufklärung betreiben.

In Summe war die Honigbewertung 2018 in Naturns aber ein voller Erfolg der Imkerei und des Südtiroler Honigs

Sehr viel Freund hat mir auch die Beratungstätigkeit gemacht. In gehäufter Form kamen die unterschiedlichsten Anfragen der Imker über Völkerführung bis hin zu gesetzlichen Auskünften. Sowohl telefonisch als auch via Mail wurde die Fachberatung in Anspruch genommen. Erfreut war man als Berater immer dann wenn die Imker zufrieden und mit Wissen gespickt das Beratungsgespräch beenden konnten und dies auch zum Ausdruck brachten.

Bereits im Jahr 2018 hat aber schon wieder ein neues Projekt begonnen, nämlich die Vorbereitungsarbeiten, Planungen und Besprechungen für die Wanderversammlung deutschsprachiger Imker Brixen 2020. Bereits im September 2018 konnten wir beim Kongress in Amriswil (CH) ordentlich die Werbetrommel für unsere Veranstaltung 2020 rühren.

Mit der Zuversicht, dass die Arbeit, Ideen und neuen Projekte nicht ausgehen werden bedanke ich mich beim gesamten Vorstand, vor allem aber beim Bundesobmann Engelbert Pohl für die stets konstruktive Zusammenarbeit sowie beim gesamten Bundesausschuss des Südtiroler Imkerbundes, insbesondre aber auch bei meinem Vorgesetzten Direktor Dr. Paul Mair der Fachschule für Obst-, Wein und Gartenbau Laimburg.

Andreas Platzer

Fachberater für Imkerei

lg md sm xs