Jahresbericht 2018

Tätigkeitsbericht Bezirk Ladinia 2018

 

Der im Jahr 1991 gegründete Imkerbezirk Ladinia umfasst die 5 Gemeindegebiete des Gadertales und ist in 4 Ortsgruppen Enneberg, Martin in Thurn, Wengen und Abtei untereilt. Im Jahr 2018 zählte der Bezirk 66 Mitglieder, welche insgesamt 1023 Bienenvölker betreuten. Im Unterschied zum Vorjahr ist die Mitgliederzahl um 5 Personen zurückgegangen, während die Anzahl der Bienenvölker um 182 Einheiten gestiegen ist.

 

Der Honigertrag fiel - wie allgemein in Südtirol – schlecht aus: während der Löwenzahnblüte im Mai regnete es fast jeden Tag, die Blütentracht des Sommers fiel unerklärlicherweise eher bescheiden aus und die spärliche Waldtracht konnte keinen Imker mehr zufrieden stellen. Obwohl das Wetter im Juni und Juli – abgesehen von 2 eher frischen Wochen – schön war, fanden unsere Bienen wenig bis keinen Nektar auf den reichlich blühenden Wiesen. Nur wer eine ergiebige Tracht außerhalb des Gadertales anwandern konnte, rettete halbwegs den Honigertrag seiner Bienen und erfüllte die Nachfrage seiner Kunden einigermaßen.

 

Die Gesundheitslage der Bienenvölker unseres Bezirkes war während des Jahres gut, nur im Herbst stieg der Varroadruck etwas an, was in Einzelfällen zu Völkerverlusten führte. Wie Jedes Jahr wurden die Varroamittel, die seitens des Südtiroler Imkerbundes zu reduzierten Preisen angeboten werden und von unseren Imkern vorteilhaft genutzt wurden, zur gegebenen Zeit richtig eingesetzt, und im Spätherbst die empfohlene Restentmilbung durchgeführt, sodass der Varroadruck unter Kontrolle gehalten wurde.

 

Durch die Reinzucht-Belegstelle in Pederü und die weiteren nicht allzu weit entfernten Belegstellen in Weißenbach und in Altprags wird das Interesse, eine reinrassige Carnica zu pflegen, wach gehalten. Mehrere Imker besuchten die Belegstellen mit gutem Erfolg, züchteten von reinrassigen Königinnen nach und verteilten so gutes Bienenmaterial auch unter die restlichen Imker des Gadertales.

 

Der Ausschuss versammelte sich zwei Mal während des Jahres, um die Tätigkeit und allfällige Fragen zu besprechen. Als erste Veranstaltung stand am 05. Mai die Projektion des Filmes über die Varroabehandlung mit dem Wanderlehrer Heinrich Gufler auf dem Programm. Nach der Einsichtnahme in die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die es gegen den Parasit gibt, wurde die Diskussion für Fragen und Anregungen eröffnet. Es meldeten sich Imker zu Wort, die genaueres über einzelne Schritte in der Behandlung wissen wollten und der Referent stellte alle Zuhörer mit seinen Ausführungen zufrieden.

Ende September – es war am Samstag, den 22. – lud dann der Ausschuss zum diesjährigen Imkerausflug nach Mölten ein. Der Tag begann mit einem Besuch in der höchst gelegenen Sektkellerei Europas Arunda, in der wir gute Sektqualität kosteten. Ziel des Tages war es aber, die Imkerei des Meisters Hannes Plattner zu besuchen und mehr über die Bienestockluft-Therapie zu erfahren. Am Kastnerhof in Schlaneid angekommen zeigte Hannes uns zunächst sein prachtvolles Bienenhaus und erörterte seine Zweivölker-Betriebsweise, über die alle verwundert schienen, da sie für die meisten neu war. Dann wurde das Gerät zur Luftstock-Therapie vorgeführt und ausdrücklich erklärt. Auch über die angebotene Übernachtung und Frühstück im Bienenhaus staunten wir nicht schlecht. Schließlich verwöhnte uns seine Mutter und Familie bei einem guten Mittagessen mit hofeigenen Produkten. Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns und brachen zu einem sehr schönen, kurzen Ausflug zum Knottenkino auf, der uns eine herrliche Panoramasicht über das Etschtal vermittelte. Zum Abschluss traten wir die Heimfahrt über Vöran und Hafling nach Meran auf die Mebo an und ein Abendessen beim Lodenwirt in Vintl rundete den schönen Tag ab.

 

Das Imkerjahr schloss sich wie immer mit der Ambrosiusfeier und Generalversammlung ab, die am Samstag, den 15.12.2018, im Raiffeisensaal in St. Martin in Thurn stattfand. Der Vorsitzende konnte 28 Imker und 8 Ehrengäste begrüßen, darunter den neu gewählten Landtagsabgeordneten Manfred Vallazza, den Bundesobmann Engelbert Pohl und dessen Stellvertreter Albert Clementi, die Wanderlehrer Heinrich Gufler und Peter Senfter und einige Obmänner der benachbarten Imkerbezirke. Nach der Begrüßung und der Vorlesung des Vorjahres-Protokoll wurde das neue Organigramm der Imkerbezirkes Ladinia und der Bundesobmann und die 3 Stellvertreter vorgestellt, nachdem im Dezember 2017 die Neuwahlen im Bezirk und auf Landesebene stattfanden. Im Ausschuss des Bezirkes sind zwei berufene Stellvertreter neu: nämlich ein Imker, der die jüngere Generation vertritt, und eine Frau, die das weibliche Gedankengut einbringt.

Nach der Rückschau auf die vergangene Tätigkeit wurden auch die Entwurfsideen für das Programm 2019 den Imkern vorgestellt: das Thema des Wachses soll im Mittelpunkt stehen. Neben ein bis zwei Veranstaltungen mit der Wanderlehrerin Maria Mayr Laag wird auch ein Ausflug organisiert werden, dessen Ziel noch nicht definiert ist.

 

Nach dem Kassabericht des Kassiers Manfred Vanzi referierte unser Wanderlehrer Georg Frenner über die Registerführung und die derzeit aktuell zugelassenen Varroamittel. Danach regten die Imker Petra und Stefan alle Anwesenden an bei einem zukünftigen Honigwettbewerb teilzunehmen, indem sie uns ihre Erfahrung schilderten, die sie bei der diesjährigen Veranstaltung in Naturns gemacht hatten. Im Fortbildungsreferat unseres Wanderlehrers Georg Frenner wurden die Anwesenden ausdrücklicher Weise darin unterrichtet wie man die Register führt und was der aktuelle Stand der derzeit zugelassenen Varroamittel ist. Allen Imkern wurde im Nachhinein die vollständige Liste der Medikamente zugeschickt.

Zum Schluss lancierte der Jungimker Daniel die neue Facebook-Gruppe Zidlaes Ladinia, in der sich die Mitglieder aktuelle Infos, Fragen und Angebote austauschen können. Im Gasthaus Nicl genossen wir bei einem guten Buffet und einem guten Glas den Abschluss des Abends im Fachsimpeln.

 

Um in der Öffentlichkeit präsent zu sein, wurde in der Vorweihnachtswoche in der ladinischen Wochenzeitung „La Usc di Ladins“ über die aktuelle Situation der Imker im Gadertal, über die magere Honigernte, über die Tätigkeit während des Jahres und allgemein über den Imkerverein berichtet.

Sehr wertvoll für unseren Bezirk ist die Mitarbeit der Ausschussmitglieder unseres Vereines, die mit vielen guten Ideen und Leistungen die Tätigkeit des Bezirkes anregen und unterstützen. Herzlichen Dank!

Ebenso bedanken möchte ich mich bei dem Bundesvorstand, bei unserem geschätzten Bundesobmann Engelbert Pohl und bei dessen Stellvertretern, sowie bei allen Mitgliedern im Bundesausschuss, für ihre wertvolle Arbeit zugunsten der Imkerschaft. Und nicht weniger Wertschätzung und Anerkennung gebührt der Raiffeisenkasse Gadertal und den Gemeinden Abtei und St. Martin in Thurn für ihre finanzielle Unterstützung. Dër bel Giulan!

 

 

                                                                                                                                                             Emilio Terza

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