Jahresbericht 2017

Der Imkerbezirk Laugen-Deutschnonsberg mit seinen vier Ortsgruppen Laurein-Proveis, Unsere Liebe Frau im Walde-St.Felix, Tisens und Lana betreute im Jahr 2017 ca. 1600 Bienenvölker.

Bienenjahr 2017:
Für die Auswinterung der Bienenvölker waren der überaus warme und trockene März und eine frühsommerlich warme erste Aprilhälfte, ideal. Mitte April stellte sich das Wetter jedoch nachhaltig um und es folgte ein Kälteeinbruch mit Frostnächten und Niederschlag. Die Völkerentwicklung stagnierte demnach und erst Anfang Mai kam der Frühsommer mit milden Temperaturen und viel Sonne zurück. Der Sommer war heiß und sehr gewitterreich. In den mittleren Höhenlagen konnten die Bienen die Kastanientracht kaum nutzen da es zu trocken war. Die Imker/innen des Bezirks konnten im Durchschnitt eine zufriedenstellende Honigernte erzielen.

Bienengesundheit:
Varroose: Die meisten Imker/innen hatten die Varroaentwicklung in ihren Bienenvölkern im Griff, dennoch gibt es noch Verbesserungspotential, denn nur mit einer flächendeckenden und zeitgleichen Behandlung kann einer Reinfektion vorgebeugt werden.

Bärenproblematik:
Das Einzugsgebiet des Imkerbezirks Laugen Deutschnonsberg erstreckt sich Großteiles in einer Gegend mit einer hohen Präsenz an Großraubwild. Während der Wolf vor allem für Viehbauern ein Problem darstellt, haben Bären in den letzten Jahren immer wieder Bienenstände beschädigt und Bienenvölker zerstört. Die neue Regelung für die Vergütung von Bärenschäden sorgte vielerorts für Unmut und Unverständnis und auch der Ausschuss des Bezirks Laugen Deutschnonsberg befasste sich gründlich damit. Da einige Regelungen weder angemessen noch in der Praxis umsetzbar sind wurde vom Ausschuss ein Schreiben an den SIB gesendet, welcher die Problematik an den Amtsdirektor Luigi Spagnolli weiterleitete. Der momentane Standpunkt sieht zur Zeit vor, dass zum Beispiel die Imker/innen in Gefahrenzonen immer garantieren, dass der Elektrozaun korrekt funktioniert, da ansonsten bei einem Schaden keine Vergütung ausbezahlt wird. Viele Bienenstände unserer Mitglieder liegen in entlegenen Waldgebieten, die bei Schneefall sehr schwer oder gar nicht erreichbar sind. Weder zu Fuß geschweige denn mit einem Fahrzeug.. Der Ausschuss wird die Thematik auch in Zukunft aufmerksam verfolgen und sich bei den Diskussionen auf Landesebene beteiligen.

Lehrbienenstand Ländpromenade:
Der Lehrbienenstand an der Ländpromenade ist mittlerweile ein beliebter Treffpunkt für viele Imker/innen und Interessierte von nah und fern geworden. So kam man auch im vergangenen Jahr jeden Donnerstag beim traditionellen Stammtisch zusammen, zum Fachsimpeln und „Ratschen“, ein Gläschen zu trinken, a „Karterle“ oder eine Königin abzuholen. Eine Gruppe aus 7 engagierten Imker/innen züchtete Zellen und Königinnen, die zu vergünstigten Preisen an die Mitglieder verkauft wurden.

Veranstaltungen 2017:
Standbegehungen: Bereits Tradition geworden sind die Bezirksstandbegehungen, die zweimal jährlich abgehalten werden. Im Mai trafen sich zahlreiche Imker/innen bei einem Bienenstand in Naraun (Tisens) und Bezirksobmann Markus Kienzl referierte über die jahreszeitlich aktuellen Themen wie: Schwarmverhinderung und Ablegerbildung. Bei der Sommerstandbegehung traf man sich hingegen in Proveis, wo Landeswanderlehrer Andreas Platzer den anwesenden Imker/innen Tipps und Tricks zur Honigernte und verschiedene Methoden zur Varroabehandlung gab.
Besuche von Gruppen: Ein weiterer Fixpunkt sind die Besuche von Kindergartengruppen und Schulklassen die regelmäßig zu Besuch kommen. Im Frühjahr war eine Kindergartengruppe aus Lana sowie drei Schulklassen der Knabenschule und Grundschule Lanegg am Lehrbienenstand. Auf praktische Weise wurde den neugierigen Kindern viel Interessantes über die nützlichen Bestäuber näher gebracht und sie konnten den spannenden Erzählungen der anwesenden Imker lauschen.
Fest der Begegnung in Lana: Bereits zum 14. Mal stand im Frühjahr das Fest der Begegnung auf dem Programm, das von der Gemeinde Lana und zahlreichen Vereinen organisiert wird. Dabei hatten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung die Möglichkeit sich bei einem unterhaltsamen Rahmenprogramm gegenseitig kennenzulernen, auszutauschen und mehr über die anwesenden Vereine zu erfahren. Beim Stand des Imkerbezirks konnten große und vor allem kleine Besucher/innen Insektenhotels basteln und anhand der Schaubeute mehr über die Biologie der Honigbiene erfahren. Der Reinerlös des Fests kommt Menschen mit Beeinträchtigung zu Gute.
Honigtage: Auch bei den Honigtagen in Brixen war der Imkerbezirk Laugen Deutschnonsberg durch eine Gruppe engagierter Imker/innen vertreten. Während der zwei Tage waren sie für‘s Kinderprogramm zuständig und erlebten einen regelrechten Ansturm auf ihren Stand. Die kleinen Besucher konnten dort Taschen bemalen, Anhänger basteln und bekamen nebenbei noch die ein oder andere Geschichte über die Bienen erzählt. So waren die Honigtage für alle Beteiligten wieder eine gelungene Veranstaltung.


Der Obmann des Imkerbezirk Laugen - Deutschnonsberg
Markus Kienzl

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