Jahresbericht 2018

Tätigkeitsbericht Südtiroler Buckfastvereinigung 2018

Der Winter 2017/18 hat keine nennenswerten Probleme bei der Auswinterung mit sich gebracht. Der niederschlagsreiche Winter ist nicht nur den Pflanzen, sondern auch den Bienen wohl bekommen. Dies führte dazu, dass sich die Natur auf eine selten zu beobachtende Fülle von Blüten eingerichtet hat. Sämtliche Frühblüher wie z.B. die Saalweide versorgten unsere Bienenvölker ausreichend mit Pollen, sodass man bereits bei der ersten Tracht der Apfelblüte in der Talsohle Honig ernten konnte. Das Wetter war zu dieser Zeit sehr warm-, fast schon zu warm, sodass die Apfelbäume innerhalb weniger Tage in Vollblüte standen und die Biene es aufgrund dessen zeitlich nicht schaffte, diese Tracht voll auszunutzen.

Erfahrene Imker konnten jedoch beobachten, dass die Präsenz von Blattlauskolonien z.B. in Apfelanlagen nicht allzu zahlreich vorhanden war und die Blattläuse somit keine nennenswerten Schäden verursachten.

Wir Imker freuten uns aber schon auf die folgende Akazien- und Kastanientracht. Die maximale Volksstärke wurde bereits erreicht und die Bienen waren startklar für die nächste tolle Honigernte.

Leider spielte die Natur nicht mit. Durch häufige Niederschläge wurde die Akazien- und Kastanientracht fast zur Gänze verregnet und somit war es den Bienen kaum möglich nennenswerte Nektarmengen einzutragen.

Die Hoffnung beschränkte sich nun auf unsere wichtigste Tracht, die Waldtracht. Das Wetter schwenkte um und der Sommer wurde zunehmend von Trockenheit mit hohen Temperaturen geprägt. All das waren keine idealen Voraussetzungen für die Entwicklung unserer so wichtigen Honigtauerzeuger. Die Primärkolonien der Lecanien und Lachniden konnten sich kaum ausbreiten und so wurden wenige Sekundärkolonien aufgebaut. Auch die Ameisen hatten darunter Hunger gelitten. Sie hielten sich vermehrt bei den Bienenstöcken auf und versuchten in unmittelbarer Nähe ihre Nester zu bauen. Durch ihre räuberische Aktivität und ihre Aggressivität konnten sie beachtliche Ameisenkolonien aufbauen, die jedoch aufgrund des akuten Futtermangels relativ schnell wieder zusammengebrochen sind.

Dies alles führte dazu, dass die Waldtracht in den meisten Imkerbezirken alles andere als zufriedenstellend ausfiel. 2018 wird uns somit wohl als schlechtes Waldtrachtjahr in Erinnerung bleiben.

So wie bereits im Frühjahr die Blütenpracht sämtlicher Pflanzen außerordentlich schön zu bewundern war, so spielte sich das auch im Sommer bei den Alpenrosen ab. Wanderer berichteten von einer enormen roten Farbenpracht, die sie selten zuvor gesehen hatten. Als Imker war die Hoffnung natürlich dementsprechend groß, aber gebietsweise war das Wetter mit Wind und Kälteeinbrüchen alles andere als ideal. In bestimmten Tälern hingegen und bei guter Wetterlage wurden jedoch auch sehr gute Erntemengen von Alpenrosenhonig verzeichnet.

Insgesamt war der Honigertrag 2018 als genügend bis zufriedenstellend einzustufen.

Die Tätigkeit unserer Buckfastvereinigung beschränkte sich in diesem Jahr auf den Besuch des Berufsimkers Giacomo Acerbi in Gavazzana (Alessandria).

Sein Betrieb (tenuta il ritiro) beschäftigt sich mit der professionellen Königinnenzucht und der „en gros“-Produktion von Sortenhonigen. Bemerkenswert waren seine Schleuderstraße und sein Wabenlager, welche bereits industrielle Ausmaße annahmen.

Auch die Königinnenzucht wird sehr professionell betrieben und man hat die Möglichkeit fast rund um die Uhr und zu einem angemessenen Preis Weiselzellen und Königinnen zu beziehen.

Der Ausflug hat den Teilnehmern sehr gefallen und wir konnten viele neue Eindrücke mit nach Hause nehmen.

2018 wurde die Belegstellt im Spronsertal von Ignaz Höllrigl und Matthias Verdorfer gut geführt und konnte von den Mitgliedern bestens genutzt werden.

Auch dieses Jahr nahmen einige Buckfastzüchter an der Vollversammlung des Südtiroler Königinnenzuchtvereins in Vilpian teil, wobei Verdorfer Matthias den Bericht über die Belegstelle vorbrachte.

Unsere Vertretung bei den Versammlungen des Südtiroler Imkerbundes ist nach wie vor unser Obmann Moser Walter, welcher diese Aufgabe gewissenhaft ausführt und ständig über Neuerungen berichtet.  

Die Südtiroler Buckfastvereinigung hat ihre Jahreshauptversammlung 2017 am 09.12. im Luferkeller in Riffian abgehalten.

Dort referierte unser Landeswanderlehrer Andreas Platzer über den aktuellen Stand der „Vespa velutina“. Dieser invasive Schädling ist imstande ganze Bienenstände zu vernichten, denn die Leibspeise der Hornissenart sind unsere Honigbienen. Zuerst werden die schwächeren Völker eliminiert, dann folgen die restlichen. Die Vespa velutina breitet sich zunehmend aus und Andreas Platzer hat darauf hingewiesen, dass Verdachtsfälle unbedingt beim tierärztlichen Dienst gemeldet werden müssen.

Das Bienenjahr ist wieder schnell vergangen und in der jetzigen Ruhezeit können wir Imker in aller Vorfreude auf das Bienenjahr 2019 blicken.

lg md sm xs